http://www.derwesten.de/staedte/essen/kultur/Zollverein-als-Mekka-fuer-zeitgenoessische-Kunst-id3886018.html
Galerie ARTPARK – Gallery for contemporary art, Linz/ Österreich: Biennale
für Lichtkunst Austria 2010: Heidulf Gerngross, Manfred Kielnhofer,
Christoph Luckeneder, Eric Michel, Alexandre Murucci, Peter Sandbichler, Martina Schettina, Reto Schölly, Two people one work, Monuty R.P. Zentara
http://artpark.at
Contemporary Art Ruhr : Zollverein als Mekka für zeitgenössische Kunst
Essen. Galeristen und Künstler aus ganz Europa nutzen die Contemporary Art Ruhr als kostengünstige Kontaktbörse. Rund 200 Teilnehmer aus Europa und erstmals auch aus den USA präsentieren Originelles, Provokantes, Verspieltes und Spannendes.
Die C.A.R ist am Samsatg, 30. Oktober, 12 bis 20 Uhr, Sonntag, 31. Oktober, 11 bis 19 Uhr auf Zollverein XII in den Gebäuden A5, A6, A12, A35, dem SANAA-Gebäude und im Erich-Brost-Pavillon der Kohlenwäsche, A14, zu sehen. Der Eintritt kostet 8 Euro, ermäßigt 6 Euro.
Zum Mekka für zeitgenössische Kunst wird die Zeche Zollverein an diesem Wochenende: Rund 200 Teilnehmer aus Europa und erstmals auch aus den USA präsentieren auf der Contemporary Art Ruhr (C.A.R.) Originelles, Provokantes, Verspieltes und Spannendes. Dabei spielen wirtschaftliche Aspekte bei den Galerien und Einzelkünstlern eine eher untergeordnete Rolle: Netzwerken heißt das Zauberwort, das die Messe mit dem ungewöhnlichen Konzept für sie interessant macht.
Noch vor vier Jahren angefangen als Messe für Künstler, die sich in quadratischen Kojen praktisch zum Nulltarif präsentieren konnten, wird die C.A.R. zunehmend für Galerien interessanter: 20 Förderkojen, die dem Nachwuchs zur Verfügung stehen, stehen dieses Mal 57 Galerien gegenüber — laut Veranstalter doppelt so viel wie im Vorjahr. Dazu kommen noch einige Sonderprojekte wie die Präsentation der Los Angeles Art Association.
Zum ersten Mal sind auch acht Essener Galerien mit an Bord. „Wir wollten mit diesem gemeinsamen Auftritt einen Beitrag zur Kulturhauptstadt leisten“, erläutert Juri Czyborra von der Galerie Obrist am Museum (GAM). Das Gleichheitsprinzip, nach dem den Ausstellern Fläche zugewiesen wird, sieht er allerdings kritsich: „Normalerweise ist die Ausstellungsfläche, die uns auf Messen zur Verfügung steht, viel größer“, sagt der Galerist.
So müsse er sich auf die Arbeiten einer Künstlerin beschränken: Zu sehen sind am Stand der Essener Galerie in der Halle 5 Arbeiten der Kölner Künstlerin Marcela Böhm. In fotorealistischen, wie absurden Motiven spielgelt sie Alltagsszenen wieder.
Abstrakter und zuweilen auch verstörender sind die Arbeiten, die die Várfok Galéria als eine von drei Galerien aus Budapest in der ersten Etage des SANAA-Gebäudes zeigen: Die an Comics angelehnten Ölgemälde von László Györffy etwa, auf denen sich realistisch dargestellte nackte Körper mit Cartoonfratzen und seltsam anmutenden Sprechblasen finden. Die ungarische Galerie ist nach der C.A.R. Messe für Medienkunst im Sommer zum zweiten Mal vertreten: „Dort waren wohl wegen der Weltmeisterschaft kaum Besucher“, berichtet Krisztina Kovàcs. Dennoch nutze man diese Messe erneut: Denn mit einem Beitrag von 1000 Euro, die eine Galerie hier zahlen muss, sei die C.A.R. wesentlich günstiger als beispielsweise die Cologne Fine Art, die man vorher nutzte. „Der deutsche Kunstmarkt hat eine große Bedeutung für uns“, so Kovàcs. Für die 14 Künstler, die sich in der Berliner Galerie en Passant zusammengeschlossen haben, spielt der Verkauf eine untergeordnete Rolle. „Diese Messe ist im Kommen, da ist es wichtig, dabei zu sein, um Kontakte zu knüpfen“, so Uschi Krempel.
So sieht es auch der Essener Künstler Jörg W. Schirmer, der auf der Fläche der Galerie Klose eine überdimensionale grüne Holzfigur, die in Spänen badet, installiert hat: „Ich kann hier netzwerken und andere Galerien auf mich aufmerksam machen.“
Kultur, 29.10.2010, Gordon K. Strahl


